Kann ein Autositz durch die Unterlage ersetzt werden?

Leichte, billige, universelle, auffällige Drucke von Märchenhelden, die von Kindern geliebt werden – das sind die wichtigsten Vorteile von Autounterlagen. Das wichtigste und … das einzige. Kann ein Stück Styropor, das man mit etwas Eigensinn in den Händen zerdrücken kann, Ihrem Kind Sicherheit beim Autofahren anbieten? Die Antwort ist klar: nicht ganz. Die Unterlage ersetzt keinen Autositz.

Um genau zu sein: die Rede ist von Styropor oder ähnlichen in Polen beliebten Unterlagen, die man in jedem größeren Supermarkt für etwa ein Dutzend Zloty kaufen kann. Solche Sitze sind keine Alternative zu einem Autositz – ihre wichtigste Funktion ist der Schutz vor… einer Geldstrafe.

Die Mitnahme von Kindern in diesen Sitzen wird aus mehreren Gründen niemals eine der wirklich sicheren Reisemöglichkeiten sein. Erstens hat die Unterlage keine Kopfstütze, so dass sie Nacken und Kopf des Kindes bei einem unerwarteten Verkehrsunfall in keiner Weise schützt. Und noch mehr – sie schützt Kopf und Nacken auch bei normaler Fahrt nicht. Wenn Ihr Kleinkind unterwegs einschläft, senkt oder neigt sich sein Kopf unbewusst zur Seite, was definitiv keine sichere oder bequeme Position ist.

Zweitens ist bei der Unterlage oft unmöglich, den Sicherheitsgurt sowohl im Schulter- als auch im Beckenbereich richtig zu führen. Bei einem Aufprall oder plötzlichem Bremsen kann dies schwerwiegende Folgen haben – bei einem falschen Gurtlauf kann die Kraft der Überlastung zu Verletzungen an Halswirbelsäule, Brustkorb und inneren Bauchorganen führen. Der einzige Schutz, den das Kind zu diesem Zeitpunkt hat, nämlich der Autogurt, erfüllt seine Funktion nicht mehr. Gute Autositze sind mit speziellen Führungen ausgestattet, die das richtige Führen und Straffen des Gurtes erleichtern.

Drittens bietet die Unterlage Ihrem Kind bei einem Seitenaufprall keinen Schutz an. Darüber hinaus kann sie sogar in einem Auto mit Luftschleieranlage gefährlich werden – Untersuchungen haben gezeigt, dass beim Sitzen auf einer solchen Plattform der Kopf des Kindes in der Öffnungszone der Luftschleieranlage landen kann, bevor sich diese überhaupt öffnet. Mittlerweile sind viele auf dem Markt erhältliche Autositze mit speziellen Stoßfängern ausgestattet, die den Schutz des Kleinkindes bei einem Seitenaufprall erhöhen.

Sitze übertreffen in vielerlei Hinsicht gewöhnliche Unterlagen. Für Eltern, die ihrem Kind beim Autofahren ein Höchstmaß an Sicherheit anbieten möchten, ist die Wahl klar – nur ein guter Autositz einer bewährten Marke.

Autor:
Zertifikat
Avionaut-Experte
Veröffentlicht: 28.07.2021